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Markus Igel stellt sich vor

14. Okt 2024

Selbstvertreter als Mitarbeiter der Lebenshilfe Saarbrücken

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich bin Markus Igel, bin Selbstvertreter. Ich bin 37 Jahre alt, Rollifahrer, wohne seit 11 Jahren in meiner eigenen Wohnung mit Unterstützung von Persönlicher Assistenz, genieße mein Leben und setze mich viel für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. 

Natürlich nach meinen Fähigkeiten so wie ich es schaffe. Ich bin 1997 nach Bad Kreuznach gekommen und bin dort in einer großen Rehaeinrichtung aufgewachsen und groß geworden. Was mir auch viel für mein Leben erstmal mitgegeben hat. Im Alter von 16 Jahren habe ich mich das erste Mal mit der Idee der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Deutschland auseinandergesetzt und habe einige Menschen im Zentrum für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen kennengelernt, die fortan für mich eine sehr große Vorbildfunktion in meinem Leben eingenommen haben. 

Ich glaube, deswegen ist mir auch das Thema Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen so weit es möglich ist, so wichtig. Ich habe viel viel erlebt in meinem Leben, dass diese Menschen, von denen ich eben erzählt habe, mir sehr sehr viel Lebensmut und sehr viel Kampfeswillen in meinem Leben mitgegeben haben. Ich erzähle euch das deswegen, weil ich die Erfahrung in meinem Leben gemacht habe, dass sehr viele sogenannte Professionelle Begleiter, Sozialpädagogen, Erzieher, HEP und sonstwas, mich oft, sehr oft, in meinem Leben unterschätzt haben und mit dem sogenannten "Professionellen Blick" und "Medizinischen Blick" viele Potenziale, die in mir gesteckt haben, und Energien nicht gesehen haben und mir wurde ganz oft gesagt "Nein, das schaffst du nicht, dahin kommst du nicht". 

Heute im Jahr 2024 lebe ich mit Persönlicher Assistenz seit 2013 in meiner eigenen Wohnung, gebe mein erworbenes Expertenwissen aus meinem eigenen Leben heraus - gerne an andere Betroffene - und bin in der Lage, einfach durch mein Sein vielen Leuten Mut und Kraft zu geben, durchzuhalten, vielleicht auch neue Wege zu gehen, die sich die Leute vorher nicht zutrauen oder zugetraut haben und ich möchte dieses spezielle Wissen, was man glaube ich als Professioneller Unterstützer so in der Form nie erwerben kann, gerne in die Arbeit der Lebenshilfe Saarbrücken mit einbringen und so zum Gelingen und Gestalten einer inklusiven Gesellschaft beitragen. 

Wichtig für eine inklusive Gesellschaft finde ich, dass man zwar auch über Theorien usw. nachdenkt, aber dass man in der Praxis einfach sagt, ich mache es einfach. Und einfach die Inklusion im Alltag lebt und nicht viel drüber nachdenkt. 

Weil ab dem Moment, wo wir nicht mehr über inklusive Prozesse reden, sondern die Inklusion einfach praktisch anpacken und umsetzen, ist sie gelungen. 

Und auf diesen Weg würde ich mich gerne mit euch machen und Inklusion im Alltag gestalten. Und euch ermutigen diesen Schritt mit uns zusammen anzupacken und einfach versuchen, die Welt ein bisschen besser und angenehmer für uns alle zu gestalten.


Euer Markus Igel


PS.: Ich war neulich zusammen mit Gabi Hessemer, Bereichsleitung im Projekt "G.A.B.I", in Düsseldorf auf der Reha Care. Unten findet ihr ein paar beeindruckende Fotos von der Messe, die zeigen, was es alles Schönes gibt, das Leben ein bisschen einfacher zu gestalten. 

Außerdem habe ich einen Hersteller für "Rollifähige PKW-Ausbauten" interviewt. 

Viel Spaß beim Betrachten!

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